Das schwarze Meer
Subway to Sally und Megaherz in Hannover
16.12.2011 [cb] Es herrscht nasskaltes Wetter. Macht nichts, an diesem Abend konnteuns fast nichts davon abhalten, uns in eine Schlange einzureihen. Das Capitol lockte seit Wochen mit entsprechenden Plakaten. Durch die Kontrolle ging es dann jedoch relativ fix. Pünktlich um 20 Uhr beginnt MEGAHERZ. Das Publikum war von Anfang an voll dabei. Es wurde gerockt, was die alten Kinomauern herhalten. Zum Lied „Freiflug“ benutzt Lex die versammelten Fans zu einem „echten“ Freiflug – sprich: Stagediving. Und es klappt… wenn Fliegen doch nur so einfach wäre. Aber auch er stellt fest, dass „es nicht leicht ist ein Gott zu sein“. Denn zu schnell wird man als „Heuchler“ enttarnt. Aber nicht an solch einem Abend. Das Capitol erbebt und hat zumindest für 45 Minuten seine „Gottheit“ an diesem nasskalten Dezembertag gefunden.
Aber war das etwa alles? Nein!“ Gegen 21 Uhr eroberten SUBWAY TO SALLY die Bühne. Sie erschienen mit einem Knall oder vielmehr mit brandheißer Pyrotechnik. Die überwältigende Show entzündete regelrecht das Publikum. Aber als „unsterbliche“ Band muss man schließlich der versammelten Fangemeinde mehr als nur „Eisblumen“ überreichen. Die „schwarz in schwarzen“ Zuschauer tanzten, was die Schuhsohlen hergaben. Und sie standen hinter der Band. Oder vielmehr direkt vor der Bühne. So ließ sich auch Eric Fish auf Händen tragen und nahm ein regelrechtes Bad in der Menge. Die Gäste wurden voll in den Bann gezogen. So stand die Bühne in Flammen als „Feuerkind“ erklang. Und auch danach gab es für die Fans kein „böses Erwachen“. Es war vielmehr ein Wechselspiel der Emotionen oder auch des Bühnenlichts.
Zum Titel „Wenn Engel hassen“ erschien die Bühne über und über in rotes Licht getaucht, was eher einen teuflischen Eindruck machte. Teuflisch und auch ziemlich heiß muss es auch bei einem „Tanz auf dem Vulkan“ zugehen. Dass es aber auf einem Vulkan viel wärmer ist als dort vor der Bühne bezweifelte so mancher Gast. Und dann noch dieses höllisch-heiße Gitarrensolo von Simon. Trotzdem ließen sich die Fans bei „Nichts ist für immer“ vom Sänger gern zum pogen auffordern. Aber das sollte nicht der ganze Einsatz sein, welcher abverlangt wurde. So forderte Eric Fish die Zuschauer bei „Besser du rennst“ dazu auf, durch rennen einen Strudel zu erzeugen. Aber dafür bekamen sie schließlich auch ein rockiges „Kleid aus Rosen“ überreicht. Das überaus textsichere Publikum ließ sich gerne von der Bühne aus anstecken, auch wenn sich der Abend langsam dem Ende zuneigte.
Wer einmal bei einem SUBWAY TO SALLY Konzert war, kennt die Prozedur. So forderten die Zuschauer statt Zugabe lautstark „Blut“. Selbstverständlich ist hier das Lied „Julia und die Räuber“ gemeint. Dieses wurde auch von den Fans zum Besten gegeben. Und sie haben damit Erfolg. Wahrscheinlich sogar mehr Erfolg als mit Zugabe Rufen, zeigt es doch die Verbundenheit zu Subway to Sally. Der erwünschte Erfolg bleibt anfangs jedoch aus. So bekommen die Gäste „nur“ ein Medley dargeboten. Und schon waren die Bandmitglieder wieder weg. Die „Blut“- Rufe steigerten sich erneut. SUBWAY TO SALLY betraten wieder die Bühne. Anfangs jedoch nicht vollzählig. Es fehlte Eric Fish. Dafür erschien Lex von MEGAHERZ und performtd mit dem Rest der Band das Lied „Miststück“. Die Rufe nach Blut aus dem Publikum erklangen abermals und schließlich endete auch dieses Konzert mit dem von der Band gesungenen und von den Zuschauern endlos wiederholten Refrain „Blut, Blut, Räuber saufen Blut…“. Insgesamt war es ein Hammerkonzert.